Ein Weihnachtsgedicht

Ein Weihnachtsbaum steht in der Zimmerecke, die Kerzen brennen auf ihm unentwegt. Wie wärs, wenn ich Geschenke jetzt verstecke, bevor sie jemand unter’n Christbaum legt? Die Kinder komm’n herein und schauen, sie warten sicher voller Ungeduld. Wie sie noch in den Weihnachtsmann vertrauen, doch die Geschichte ist ja uns’re Schuld. Am Fenster draußen erste Flocken fallen, … Ein Weihnachtsgedicht weiterlesen

Nashorn und Jäger

Das Nashorn steht im Wasser drin, der Jäger sieht da keinen Sinn. Er steigt auch in das Wasser rein und scheint nun gar ganz weg zu sein. Das Nashorn hat ihn gut gesehn und bleibt nicht lang im Wasser stehn. Es rennt an Land und in den Wald. Dem Jäger wird im Wasser kalt. Drum … Nashorn und Jäger weiterlesen

Mein Lieblingshuhn

Mein Lieblingshuhn heißt Gisela und liegt grad auf der Wiese da. Die Federn braun und schwarz gemischt. Nur morgen wird es aufgetischt. »Oh Vater, Vater«, ruf ich laut, »gib, dass man mir mein Huhn nicht klaut!« Er sitzt nur da und höret nicht, obwohl sein Sohn da zu ihm spricht. Da nehm ich allen Mut … Mein Lieblingshuhn weiterlesen

Vom Fliegen

Ich komme heut zum ersten Mal in dem großen Gebäude an. Heut ist es für mich eine Qual. Ich sag: »Es dauert nicht so lang.« Das große Haus steht ganz am Rand des Städtchens und ist doch bekannt. Davor, da fliegen Vögel los, die sind aus Stahl und riesengroß. Die Frau empfängt mich feierlich, doch … Vom Fliegen weiterlesen

Ein Fahrradständer erzählt

Ein Fahrradständer mal zu sein, fiel vielen Menschen gar nicht ein. Doch bin ich es, der Fahrradständer! Bin sichrer als manches Geländer. Das Schloss herum und abgeschlossen, mal warn sie froh und mal verdrossen, die Halter des Fahrrads neben mir. Das Rad, das steht dann lange hier. Nach einem gut gelaunten Plausch mit Fahrrädern über … Ein Fahrradständer erzählt weiterlesen

Worpswede

Ich setze mich in den Bus. Hoffentlich fährt er auch dahin, wo ich hinmöchte. Ich fahre ja nicht oft Regionalbus und beim letzten Mal ist ja auch irgendwas schief gelaufen. Die Angst, am Ende Mitten im Nichts zu landen, steigt wieder hoch. Ich spreche mir Mut zu. Jetzt, wo ich eine Fahrkarte für alle Busse, … Worpswede weiterlesen

Bahnromantik

Wie Tränen fließen Regentropfen an der Fensterscheib hinab. Mit jedem Mal sie weiterklopfen, viele sind sie, nicht zu knapp. Der Zug setzt sich nun in Bewegung, Tropfen nun zur Seite ziehn. Fahrgäste zeigen keine Regung, wolln nur vor der Wahrheit fliehn. Fahrgäste sehn die Welt in schnell, sie sehn sie niemals richtig Fühlen sich individuell, … Bahnromantik weiterlesen

Schlaflos

Schlaflos bin ich, liege dort, such den Traum, er fliegt hinfort. Tag war schön, doch Nacht ists nicht zeigt ihr wahres Angesicht: Verschlafen ist sie eigentlich, doch dieses Mal, da stört sie mich. Zu lang, so peinigt sie mich sehr. Schlafen möcht ich nur noch mehr. Les ein Buch und hör ein Lied, such ein … Schlaflos weiterlesen

Der Arbeiter

Das Leben ist voll. Zu voll, wenn man fragt. Nur schlimm, dass man an dieser Völle versagt. Der Druck wird erhöht. Du leistest noch mehr. Geld sollst du einsparen, leidest du noch so sehr. Der Druck füllt dich aus. Es spitzt sich nun zu. Du willst nur hier raus, doch du find’st keine Ruh. »Das … Der Arbeiter weiterlesen

Überwachungsstaat

Ich spürs, sie kriegen alles mit, jedes Wort und jeden Schritt. Sie kennen mich viel zu genau. Gut, dass ich ihnen nicht vertrau. Sie kenn‘ mich besser, als ich selbst verwenden alles gegen mich. Es wird mir hinterhergestelzt und dann gespeichert, ewiglich. Was bleibt von meinem Leben mir, wenn ich nicht weiß, wo steh ich … Überwachungsstaat weiterlesen