Dieses Gedicht entstand als Aufgabe des Deutschunterrichtes. Aufgabe war es, die Gefühlslage Josef K.s, dem Protagonisten aus Kafkas »Prozess« in Bezug auf die Thematik der Überwachung in Gedichtform zu beschreiben. Der Grundtext stammt von meinem Sitznachbarn Thomas Kaib, ich habe ihn überarbeitet. Hier ist das Ergebnis:
Wo bin ich hier? Ich weiß nicht weiter,
such den Beweis bis in die Nacht.
Nur das Gericht ist mein Begleiter,
ein groß‘ Panopticum der Macht.
Das Wort wird gegen mich verwendet
und jede Schuld ist ihnen klar.
S‘ ist ganz egal, wie man es wendet,
das Gericht nimmt es nicht wahr.
Nun irre ich in leeren Gassen
in jenem dunklen, stillen Ort,
und ganz egal, wie sie mich lassen,
sie haben doch das letzte Wort.
Wie soll ich mich nur widersetzen
gegen die große, starke Macht?
Ich würd mich doch bestimmt verletzen,
ohne Wissen, ohne Kraft.
Übrigens: Das ist ein Panopticum.