Whatsapp wurde von Facebook gekauft. Das war das Gesprächsthema in den letzten Tagen. Vielen war das einfach egal. Mir nicht.
Ich habe ja schon vor einiger Zeit etwas über mein Verhältnis zu Facebook geschrieben, es hat sich seitdem nicht verbessert. Ich war froh, als ich aus der Facebookwelt weg war, doch Facebook verfolgt mich scheinbar. Auch ich bin bei Whatsapp registriert und von Facebook mitgekauft worden. Das klingt so komisch, mitgekauft werden. Ist aber genau das, was Facebook gemacht hat. Nicht der Messenger, die Qualität des Codes oder gar das Design war ausschlaggebend für den Kauf. Es waren die Nutzer. 40 Millionen Menschen auf der ganzen Welt nutzen Whatsapp. Die interessieren Zuckerberg so sehr.
Wie gesagt, hatte ich mich vor nun mehr als einem Jahr entschieden, Facebook den Rücken zu kehren. Ich dachte, ich müsste nie wieder etwas mit Facebook zu tun haben.
Bis ich nachts auf Twitter las, dass Facebook Whatsapp gekauft hätte. Für mich brach eine Welt zusammen. Nun muss man wissen, dass Whatsapp für mich eines der wenigen Kommunikationsmittel ist, die ich tatsächlich nutze. Nun sollte auch noch meine letzte digitale Verbindung zu meinen Freunden von Facebook (sprich: Datenkrake, die meine Daten verkauft; NSA) übernommen würde. Ich wusste, was ich zu tun hatte. Wie schon vor einem Jahr müsste ich mich für immer bei Whatsapp abmelden.
Aber wohin dann? Ziemlich schnell fand ich in einem Kommentarbereich eines Blogs eine gute Alternative. Sie heißt Telegram. Allein schon wegen des Namens fand ich diese App super. Sie funktioniert scheinbar genauso wie Whatsapp, ist dafür aber verschlüsselt und blau. Ich freute mich.
Bis ich bemerkte, dass es Telegram gar nicht für mein Nokia N9 gibt. Ich suchte nach einem Ausweg. Wahrscheinlich werde ich bald die Webapp von Telegram nutzen. Mal sehen, ob und wie gut das funktioniert.
Es ist schön, zu sehen, dass auch die anderen Leute meines Alters zu Telegram wechseln. So bin ich dann wenigstens nicht allein. Und es spricht ja (für die anderen) nichts dagegen, zwei Messenger auf seinem Handy installiert zu haben.
Ganz so dramatisch, wie damals beim »richtigen« Facebook wird meine Flucht diesmal nicht ausfallen. Aber ich werde es mir nicht nehmen, weiter darüber zu berichten. Ich kündige also hiermit offiziell an, Whatsapp zu deinstallieren. Falls das überhaupt jemand wissen will.