Die Musik allein …

2 Gedanken zu „Die Musik allein …“

  1. Jarre, Zipoli, Tallis – was ist das? Das sind einige (von unzähligen) Komponisten, deren Perlen begraben sind unter einem riesigen Misthaufen, dem man dem heutigen Menschen als Musik andreht. Ja, ich stimme dir voll zu: wir werden mit Müll überschüttet, den man einer akustisch abgestumpften Masse als Nonplusultra verkauft. Wer nicht das Glück hatte, frühzeitig mit klanglichen Alternativen bekannt gemacht zu werden, muß sich mühsam „seine“ Musik suchen.
    Mir ging es seinerzeit so, nachdem ich mächtig verliebt in meine erste abgeschlossene Komposition war, ich kurz darauf erkannte, daß ich – um einen außermusikalischen Vergleich zu gebrauchen – auf der Digitaluhrenmesse für meine Vorform einer Räderuhr gelobt werden wollte. Ich stand vor der Frage, ob ich das Komponieren bleiben lassen oder an der Hochschule studieren solle. Ich entschied mich zu letzterem.
    Aus deinem beachtenswerten Erstlingsstück meine ich eine Sehnsucht nach Harmonie (im Sinne von Wohlklang) und nach melodisch weiten Bögen herauszuhören. Deswegen hier einige Links zu Stücken, die in eine ähnliche Richtung gehen und deren Qualität du vielleicht schätzen könntest,

    Das erste Stück ist aus dem 20. Jahrhundert und ein gelungener Versuch, mittels der neuen
    Elektronik adäquate Klangwelten jenseits des Mainstreams zu schaffen.

    Das zweite Stück ist ein Orgelwerk aus dem 18. Jahrhundert, das für den heutigen Hörer, der sich mit absoluter Musik schwer tut, orchestral „aufgeschlüsselt“ wurde, zum Glück ohne den Gehalt zu verändern.

    Das dritte Stück ist aus dem 16.(!) Jahrhundert. Es ist nicht leicht zu hören. Zum Einen spielt kein einziges Instrument, zum andern dauert es 10 Minuten, zum dritten ist es so komplex, daß der heutige unvorbereitete Hörer überfordert ist und die Schuld dem Stück gibt, das auf musikalische Holzklötze einfach keine Rücksicht nimmt.
    Man muß es mit Kopfhörer hören, denn es ist für acht fünfstimmige Chöre gedacht, die im Kreis um den Hörer stehen.

    Genieße!

    1. Hallo Alexander,

      danke für deine Musiktipps, ich habe sie tatsächlich alle zu schätzen gewusst. Der Artikel ist von 2011, seitdem ist viel passiert in meinem musikalischen Leben und auch meine Kompositionen sind komplexer geworden. Wobei die Harmonie tatsächlich weiterhin ausschlaggebend für mich ist. Neue Musik (mit großem N) finde ich zwar auch interessant, aber so komplex komponieren kann ich dann wahrscheinlich doch nicht.

      Auch, wenn ich kein Musikstudium anstrebe (wobei das sicherlich auch sehr schön wäre), hoffe ich doch, meine Fähigkeiten durch ständiges Ausprobieren und durch Inspiration etwas erweitern zu können.

      Sehr gern würde ich auch einige deiner Kompositionen hören. Wenn das möglich ist, gerne als Antwort auf diesen Kommentar :)

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