Die Musik allein die Tränen abwischet, die Herzen erfrischet, wenn sonst nichts hilflich will sein. — Laurentius von Schnifis (österr. Dichter und Komponist)
Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum. — Friedrich Nietzsche
Meine Liebe zur Musik ist unbeschreiblich. Während ich diesen Artikel schreibe, höre ich Musik. Musik ist immer und überall mit dabei. Auch ohne MP3-Player. Musik drückt so viel aus. Musik ist wunderschön. Musik beeinflusst. Musik ist Leben.
Vor einiger Zeit begann ich, bewusst Musik zu hören. Vor dieser Zeit hörte ich (fast) nur Charts. Es begann mit der Abneigung zu Electropop meinerseits. Ich wurde früher täglich mit Massenmusik zugeschüttet. Irgendwann gefiel mir das nicht mehr. Diese Erkenntnis fiel mit der Entdeckung des Radiosenders FluxFM auf einen Tag. FluxFM sendet vor allem alternative Popmusik, Indie und Punk. Da ich von dieser Musik vorher nichts gehört hatte, war ich sehr interessiert und später auch angetan von dieser Musik. Praktischerweise gründete ich zu dieser Zeit das Internetradio OneFM und entschied mich auch dort für nicht-Mainstream-Musik. Die sogenannte freie Musik, die bei OneFM gespielt wird, ist seitdem ein großer Teil meiner Musiksammlung und außerdem eine gute Möglichkeit, Musik zu entdecken (Jamendo sei hier herzlich empfohlen). Außer Indie finde ich seit kurzem Jazz und Big Band gut, außerdem höre ich mehr klassische Musik. Insbesondere Klassik ist eine tolle Möglichkeit, ruhiger zu werden und sich zu entspannen.
Seit kurzem kann ich mich zu den Künstlern zählen, die Musik produzieren. Ich habe meinen ersten Song veröffentlicht. Er heißt »Hoffnung« und ist ein ruhiger Song. Die Hauptstimme spielt eine Querflöte, in späteren Versionen wird es wahrscheinlich ein einchöriges Akkordeon sein. Nachdem die Leitmelodie einmal gespielt wird, kommen Streicher hinzu, welche die Melodie stützen und eine Abrundung schaffen. Nach einer weiteren Leitmelodie setzt dezent ein Klavier ein, später weitere Streicher, aber mit einer anderen Melodie. Schließlich unterstützen Pauken das Lied, es wirkt wieder abgerundeter. Kurz vor dem Ende setzen Streicher ein, die Akkorde spielen. Und dann kommt der etwas abrupte Schluss, bei welchem das Klavier erstmals tief spielt. Wenn ihr euch nichts unter dieser Beschreibung vorstellen könnt, hört euch »Hoffnung« doch einfach mal an. Und nein, ich habe keine Loops benutzt (wenn ja, waren sie selbstgemacht).
Ich bin noch ein Anfänger. Bitte sagt mir, was ihr gut und schlecht findet. Schreibt mir von euren Emotionen, während ihr das Lied gehört habt. Es ist wichtig für mich, ein Feedback zu bekommen.
Und noch mal, weil es so schön war: Die Musik allein die Tränen abwischet, die Herzen erfrischet, wenn sonst nichts hilflich will sein.
Jarre, Zipoli, Tallis – was ist das? Das sind einige (von unzähligen) Komponisten, deren Perlen begraben sind unter einem riesigen Misthaufen, dem man dem heutigen Menschen als Musik andreht. Ja, ich stimme dir voll zu: wir werden mit Müll überschüttet, den man einer akustisch abgestumpften Masse als Nonplusultra verkauft. Wer nicht das Glück hatte, frühzeitig mit klanglichen Alternativen bekannt gemacht zu werden, muß sich mühsam „seine“ Musik suchen.
Mir ging es seinerzeit so, nachdem ich mächtig verliebt in meine erste abgeschlossene Komposition war, ich kurz darauf erkannte, daß ich – um einen außermusikalischen Vergleich zu gebrauchen – auf der Digitaluhrenmesse für meine Vorform einer Räderuhr gelobt werden wollte. Ich stand vor der Frage, ob ich das Komponieren bleiben lassen oder an der Hochschule studieren solle. Ich entschied mich zu letzterem.
Aus deinem beachtenswerten Erstlingsstück meine ich eine Sehnsucht nach Harmonie (im Sinne von Wohlklang) und nach melodisch weiten Bögen herauszuhören. Deswegen hier einige Links zu Stücken, die in eine ähnliche Richtung gehen und deren Qualität du vielleicht schätzen könntest,
Das erste Stück ist aus dem 20. Jahrhundert und ein gelungener Versuch, mittels der neuen
Elektronik adäquate Klangwelten jenseits des Mainstreams zu schaffen.
Das zweite Stück ist ein Orgelwerk aus dem 18. Jahrhundert, das für den heutigen Hörer, der sich mit absoluter Musik schwer tut, orchestral „aufgeschlüsselt“ wurde, zum Glück ohne den Gehalt zu verändern.
Das dritte Stück ist aus dem 16.(!) Jahrhundert. Es ist nicht leicht zu hören. Zum Einen spielt kein einziges Instrument, zum andern dauert es 10 Minuten, zum dritten ist es so komplex, daß der heutige unvorbereitete Hörer überfordert ist und die Schuld dem Stück gibt, das auf musikalische Holzklötze einfach keine Rücksicht nimmt.
Man muß es mit Kopfhörer hören, denn es ist für acht fünfstimmige Chöre gedacht, die im Kreis um den Hörer stehen.
Genieße!
Hallo Alexander,
danke für deine Musiktipps, ich habe sie tatsächlich alle zu schätzen gewusst. Der Artikel ist von 2011, seitdem ist viel passiert in meinem musikalischen Leben und auch meine Kompositionen sind komplexer geworden. Wobei die Harmonie tatsächlich weiterhin ausschlaggebend für mich ist. Neue Musik (mit großem N) finde ich zwar auch interessant, aber so komplex komponieren kann ich dann wahrscheinlich doch nicht.
Auch, wenn ich kein Musikstudium anstrebe (wobei das sicherlich auch sehr schön wäre), hoffe ich doch, meine Fähigkeiten durch ständiges Ausprobieren und durch Inspiration etwas erweitern zu können.
Sehr gern würde ich auch einige deiner Kompositionen hören. Wenn das möglich ist, gerne als Antwort auf diesen Kommentar :)