Als ich in Freiburg aus dem Bahnhof trete, ist der Himmel grau. Es regnet. Gerade in dieser Stadt, der das deutschlandweit beste Wetter nachgesagt wird. Und obwohl in Stuttgart, wo ich morgens in den Zug gestiegen bin, herrliches Sonnenwetter war. Aber was solls, eine neue Stadt wartet auf mich. Da sollte das Wetter doch egal sein!
Ich vermute, Freiburg ist ohne Regen sehr schön. Die Innenstadt ist in weiten Teilen mit altem Steinpflaster ausgelegt und viele Häuser sind farbenfroh, teils mit aufwändigen Fassadenverzierungen bestückt. Der Freiburger Münster, eine beeindruckend große Kirche auf einem nicht minder großen Platz, wirkt von innen wie von außen eindrucksvoll und, nun ja, groß. Es gibt zwei Stadttore, durch die sogar die Straßenbahn fährt. Und immer sind im Hintergrund die umliegenden Berge zu sehen. Ein Anblick, der mir aus anderen Städten so nicht bekannt ist.
Gern würde ich mich ein wenig in einen Biergarten setzen oder in einem Park spazieren gehen, aber das Wetter lässt das einfach nicht zu. Also muss ich mir Teile der Stadt aus der Straßenbahn heraus ansehen.
Ich fahre nach Vauban (das man im Übrigen französisch ausspricht). Vauban ist ein Stadtteil am Rande Freiburgs, der weitgehend autofrei ist. So etwas gibt es bis heute nich nicht so oft, deshalb möchte ich mir das einmal aus der Nähe anschauen. Aus der Straßenbahn, die mitten durch den Stadtteil fäht, das ist Teil des Konzeptes, sehe ich viele Straßen, die ziemlich normal aussehen. Was tatsächlich größtenteils fehlt, sind parkende Autos. Ansonsten habe ich mir Vauban irgendwie aufregender vorgestellt. Ich sehe allerdings auch nicht viel vom Stadtteil. Aus der Straßenbahn steige ich, wegen des stärker werdenden Regens, nicht aus.
Hätte ich Freiburg im Hochsommer bei strahlendem Sonnenschein besucht, würde ich sicher anders schreiben. Heute hat mir der Regen den Besuch leider ein bisschen, um im Bild zu bleiben, verhagelt.