Mein neues Leben als Student ist ungewohnt, es bietet viele Vorteile, wenn ich meine jetzige Situation mit der von vor zwei Jahren vergleiche. Denn nebst Zugang zu einer Fülle von Lehrveranstaltungen und Kontakten zu spannenden Leuten enthält das Studentenleben ein von mir schon fast sakral verehrtes Element – das Semesterticket.
Nicht nur macht das Semesterticket den Großteil des halbjährlich zu entrichtenden Semesterbeitrages aus, nein, es ermöglicht dem Besitzer, sofern dieser an die »richtige« Universität geht, teils ziemlich weite Strecken mit Bus, Straßen- und Eisenbahn zurückzulegen. Und da ich nach wie vor in jegliche Form des Öffentlichen Verkehrs vernarrt bin, sind all diese neuen Möglichkeiten für mich eine Offenbarung.
Ich kann jetzt einfach mal eben an die Nordsee fahren, am Deich spazieren gehen und die Seeluft genießen. Ich kann nach Bremerhaven fahren, um dort im »Schaufenster Fischereihafen« den besten Fisch der Welt zu essen. Ich kann zwischendurch nach Hamburg fahren, um dort den indischen Imbiss im Hauptbahnhof oder eine Fülle guter Burgerläden aufzusuchen. Ich kann nach Oldenburg fahren und dort durch die wunderbaren Parkanlagen spazieren. Ich kann nach Hannover fahren, um, nun, sagen wir einfach, ich kann auch nach Hannover fahren.
Oder ich kann auch nur in Bremen bleiben und meine Heimatstadt neu entdecken, schließlich kommt man als Student nochmal in ganz andere Ecken. Diese anderen Ecken beschreibe ich übrigens unregelmäßig im Blog »ortundstelle«.
Danke, Semesterticket, dass es dich gibt. Amen.